2.1) Anleitung für das Schach 960

Angfang: MI 11 August 2010

=========== Anleitung für das Schach 960:

Beim "Schach 960" werden die Platzierung der Steine auf der Grundreihe ausgelost, wobei mit einem normalen Spielsatz sowie einem 8x8 Schachbrett gespielt wird (32 Steine bei je 8 Bauern). Auf jeder Linie auf beiden Grundreihen (1. und 8. Reihe) müssen dieselben Steine stehen, das heisst, wenn z.B. auf e1 ein weisser Springer steht, muss auf e8 auch ein (schwarzer) Springer stehen. Der König muss dabei immer zwischen zwei Türmen stehen und die Läufer auf Feldern verschiedener Farbe, das sind die Grundregeln für die Aufstellung. Somit ergeben sich dann insgesammt 960 verschiedene Aufstellungsmöglichkeiten, wovon die Hälfte dieser (Möglichkeiten) symmetrische Ausgangsstellung besitzen, aber, wegen der Rochaderegel nicht zwingend symmetrisch spielbar sind.
Bis auf die Rochade sind die Spielregeln gleich dem normalen Schach. Ein paar wichtige Regeln, die auch für das Normalschasch gelten, die aber eventuell nicht unbedingt jeder kennt, werden im Anschluss nochmal erörtert.
Die Rochade im Schach 960 wird mit dem König und dem Turm ausgeführt; wird die normaler Ausgamngsstellung ausgelost, kann ganz normal Schach gespielt werden einschließlich der Rochade. Bei anderen Stellungen gilt, dass nach der Rochade von Weiß mit dem rechten Turm und von Schwarz mit dem linken Turm die Stellung von Turm und König nach der Rochade dieselbe ist, wie im normalen Schach, dass heißt, der König steht auf der f-Linie und der Turm auf der e-Linie. Rochiert Weiss mit dem linken Turm und Schwarz mit dem rechten Turm, dann steht nach der Rochade der König auf der c-Linie und der Turm auf der d-Linie.
Die Auslosung der Figuren erfolgt mit dem Taschenrechner oder aber mit Würfeln. Die Beschreibung des Auslosungsverfahrens bezieht sich auf die von mir selber erstellte Tabelle, die Nummern sind nicht gleich der offiziellen Tabelle, welche es aber auch gibt; meine Tabelle nämlich beansprucht nur 1/6 der Diagramme der "normalen" Tabelle.
Gleich zu der normalen "Tabellenauslosung" ist nur, dass eine Zahl zwischen (einschliesslich) 1 und (einschliesslich) 960 ausgelost werden muss.

- Auslosung mit dem Taschenrechner:

Der Taschenrechner besitzt manchmal eine "Randomtaster", mit der sämtliche Zahlen zwischen einschließlich 0,001 und 0,999 erstellt werden können. Das blaue Symbol in Abb. 7 zeigt diese Taste ("RND"). Um sie zu aktivieren, muß bei den meisten Rechnern vorher die Zweitfunktionstaste (siehe Symbol) "2nd" betätigt werden.
Die ausgewählte Nummer wird mit 1000 multipliziert; ist sie größer als 960, dann wird nochmal ausgelost.

Nun zur Aufstellung der Steine (in meinem System): Ist die ausgeloste Zahl kleiner als 481, dann stellt Weiss die Figuren aus seiner Sicht auf, wobei die Dame auf das Feld mit der (ausgelosten) Nummer kommt, und auf die anderen beiden anderen freien Felder kommen die beiden Springer. Schwarz folgt dann dieser Aufstellung (gleiche Figuren auf gleichen Linien).
Ist die Nummer abe größer als 480, dann stellt Schwarz die Steine aus seiner Sicht auf, die Dame auf das Feld mit der (ausgelosten) Nummer, und Weiß folgt dieser Aufstellung.

- Auslosung mit den theoretisch optimalen Würfeln:

Die einfachste Auslosung mit dem Würfel würde mit 3 Spezialwürfeln erfolgen, welche je 20, 6 und 8 Seiten haben (solche Würfel gibt es wirklich, man bezeichnet sie auch als "platonische Körper" in der Mathematik, deren es 5 Stück gibt: Tetraeder (Abb. 1) (= 4 Seiten); Würfel (Abb. 2) (= 6 Seiten); Oktaeder (auch Doppeltetraeder genannt) (Abb. 3) (= 8 Seiten), Dodekaeder (Abb. 4) (= 12 Seiten) und Ikosaeder (Abb. 5) (= 20 Seiten); auf dieser Seite sind (links) auch Abbildungen dieser "Würfel" zu sehen inclusive der Bezeichnung!


Auf dem Würfel mit 20 (Ikosaeder, Abb. 5) Seiten stehen dann (im Idealfall) die Zahlen 0, 48, 96, 144, 192, 240, usw., auf dem mit den 8 Seiten (Oktaeder, Abb. 3) die Zahlen 0, 6, 12, 18, 24, usw., auf dem mit den 6 Seiten (Würfel, Abb. 2) die Zahlen 0, 1, 2, 3, 4 und 5.
Addiert man die Zahlen, erhällt man eine Auslosungsnummer, bei der sämtliche 960 Zahlen mit gleicher Wahrscheinlichkeit vorkommen; die Nummer Null allerdings entspricht dann der Stellung 960, anders geht es wohl nicht.
Allerdings wird man solche Würfel nicht normal im Handel erhälltlich erhalten, man könnte sie höchstens (mit z.B. Sprühlack und Textmarker) selber herstellen.
Die normal erhälltlichen Würfel beginnen normalerweise mit der Zahl "1", und setzen sich dann fortlaufend fort, bei einem Würfel mit n Seiten ist dann die höchste Nummer gleich n, es gibt aber auch Würfel, bei denen die kleinste Zahl die "Null" ist, was aber nichts daran ändert, dass es den "optimalen Schach - 960 - Würfel" einfach nicht gibt!
Deswegen muss man sich etwas behelfen:

- Auslosung mit den normal erhältlichern Spezialwürfeln:

Hier muss man sich die Nummern auf den Würfeln so vorstellen, wie von mir eben beschrieben; so gibt es z.B. Spezialwürfel, die mit der Zahl "0" beginnen, aber auch welche, die mit der "1" beginnen.
Man kann also die Zahlen so z.B. umrechnen (was allerdings einige Übung erfordert), oder aber, die Würfel mit Sprühlack und Textmarker "umnummerieren".

- Auslosung mit normalen Würfeln:

Man kann die Würfel nacheinander wählen, aber auch verschiedenfarbige Würfel auf einmal werfen; die zweite Methode dürfte wohl die effektifere sein; es gibt (Stand: Ende 2011) im Moment in den Billigdiscountern für gerade mal 1 € einen Würfelsatz mit je 5 sechseitigen Würfelnpaaren in den Farben rot, weiss, gelb, grün und blau, also optimal geeignet, ich schlage hier folgende Farbhierache vor:

1)rot 2)weiss 3)gelb 4)grün 5)blau

Hier gilt vom Grundprinzip her Folgendes:

Der erste Wurf (z.B. roter Würfel) entscheidet über die Zahlen:

1 = 1 bis 160
2 = 161 bis 320
3 = 321 bis 480
4 = 481 bis 640
5 = 641 bis 800
6 = 481 bis 960

Jede dieser 160 Zahlen umfassende Gruppe wird als "Block" bezeichnet.
Jeder "Block" teilt sich in 4 "Sparten" mit je 40 Zahlen, die z.B. mit einem weißen Würfel ausgelost werden; ist die geworfene Zahl gleich 5 oder 6, wird neu gewürfelt.
Hierzu könnte z.B. ein weißer Würfel verwendet werden.
Die Zahl der ausgelosten "Sparten" wird dann zu den ausgelsten "Blockzahlen" hinzuaddiert:

1 = 0 bis 40
2 = 41 bis 80
3 = 81 bis 120
4 = 121 bis 160

Nun ist jede "Sparte" bestimmt, aber, nun muss mit einem (z.B.) gelben Würfel auch noch jede "Dekade" bestimmt werden; diese wird widerum mit einem normalen Würfel ausgelost, zeigt er eine Zahl an, die größer ist als die "4", wird neu ausgelost; die Dekandennummer wird zu der bisherigen Nummer dazuaddiert; nach folgender Tabelle:

1 = 0 bis 10
2 = 11 bis 20
3 = 21 bis 30
4 = 31 bis 40

Danach wird mit einem grünen Würfel die "Etappe" zwischen 0 und 5 ausgewürfelt, ist die Zahl größer als die 5, wird neu ausgelost; Tabelle:

1 = 0 bis 1
2 = 2 bis 3
3 = 4 bis 5
4 = 6 bis 7
5 = 8 bis 9

Diese "Etappenzahl" wird zur bisherigen Zahl dazuaddiert.

Dann wird die "Klassenzahl" mit einem normalen (blauen) Würfel ausgelost:

1 = 0
2 = 1
3 = 0
4 = 1
5 = 0
6 = 1

Und diese "Klassenzahl" wird zu dem bisherigen Ergebnis dazuaddiert.

Man kann die ganze Sache nätürlich auch machen, indem man mit dem roten, weißen, gelben, grünem und blauen Würfel gemeinsam würfelt; zeigt dann z.B. der weiße Würfel keine Zahl zwischen 1 und 4 an, wird mit den restlichen vier Würfeln weitergewürfelt, bis dies der Fall ist. Zeigt danach der gelbe Würfel auch keine Zahl zwischen 1 und 4 an, wird genauso verfahren, solange, bis dies der Fall ist. Zeigt dann der grüne Würfel eine "6" an, wird solange weitergemacht, bis dies nicht mehr so ist.
Ein klein wenig umständlich, aber, halbwegs praktikabel, meine ich jedenfalls.

Anhang:

Regeln, die nicht jeder Schachspieler kennt (für das Normalschach):

(Dieser Komplex wird noch bearbeitet)

- Rochaderegel:
Sie wurde hier schon bereits erläutert, bei der Rochade muss der König zuerst berührt werden. Bei der langen Rochade darf das Feld b1 bzw. b8 von gegnerischen Steinen bedroht sein.

- "Berührt - geführt - Regel":
Berührt ein Spieler einen Stein, muss er mit diesem ziehen, wenn ein legaler Zug mit dem Stein möglich ist, lässt er sie auf einem Feld los, muss er den Zug ausführen, wenn er legal möäglich ist, ansonsten bleibt die Berührung ohne Folgen.

- en-passant-Schlagzüge

(NOCH OFFEN)

- Bauernumwandlung:
erreicht ein Bauer die generische Grundreihe, darf bzw. mus er in eine Figur der eigenen Wahl umgewandelt werden (Dame, Turm, Läufer oder Springer), unabhängig davon, welche Steine zuvor geschlagen wurden bzw. wie die Materialverteilung auf dem Brett aussieht; es können also so gesehen theoretisch 10 Türme, 10 Springer, 10 Läufer oder aber 9 Damen auf dem Brett stehen.

- 50- Züge - Regel:

NOCH OFFEN

- Remis nach dreimaliger Stellungswiederholung:

NOCH OFFEN

- Remisregeluing im Blitzschach:

NOCH OFFEN


Traditionsregeln, die nicht zwingend sind:

- Der Schlitz im Läufer:
Wandelt ein Spieler einen Bauer in eine Dame um, dann darf der Läufer als Dame fungieren; in diesem Faslle wird eine rote Karte in den Schlitz gesteckt; in der Praxis wird als "zweite Dame" zumeist ein auf den Kopf gestellter Turm verwendet.

- Remisangebot

(noch offen)

- Anzeige des Spielergebnisses:
Nach Beendigung einer Partie kann dem Schiedsrichter das Partieergebnis auf folgende Art und Weise angezeigt werden: Die Figuren werden normal aufgestellt, also, alle 32 Steine auf der 1,2,7 und 8. Reihe, bis auf beide Könige. Ist die Partie Remis, steht der wK auf e4 und der sK auf e5, hat Weiß gewonnen, steht der sK auf e8 und der wK auf e4, hat Schwarz gewonnen, steht der wK auf e1 und der sK auf e5.

Angebliche Regeln, welche NICHT gelten:

- es gibt keinen Strafzug mit dem König im Falle einer Regelwiedrigkeit.
- im ersten Zug darf nicht mit zwei Bauern gleichzeitig gezogen werden (diese Regel gab es vor langer Zeit allerdings angeblich wirklich mal, so soll diese Regel sogar einmal in einem alten Schachbuch des Ex-Weltmeisters Max Euwe erwähnt worden sein).
- Die Rochade darf auch dann ausgeführt weren, wenn der König vorher im Schach gerstenden hat, solange er noch nicht gezogen hat.
- Bauern dürfen in jede beliebige Figuir umgewandelt werden, unabhämngig von den auf dem Brett stehenden Steinen.
- Schach muss nicht angesagt werden.
- Die Bedrohung der Dame, also ein "Gardez", muss nicht angesagt werden.
- Die Remisregel im Blitzschach (noch offen)
- Umwandlung in Märchenschachfiguren:
Das Märchenschach ist eine Sonderform des Problemschachs; im normalen Schach existieren diese Regeln nicht; eine angebliche Umwandlung also eines Bauern in eine "Prinzessin" (ziewt wie Läufer oder Springer) gibt es im Schach nicht.

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Ende: FR 11 November 2011